Gesamtsanierung Eissportzentrum Grabengut
Ausgangslage
Bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts trug der FC Thun seine Heimspiele auf dem Areal des Grabengutes in Thun aus. 1954 konnten die Fussballer das neue Stadion Lachen beziehen und machten Platz für den Bau der Kunsteisbahn. Die ehemalige Holztribüne des Fussballstadions blieb bestehen und beinhaltet noch heute die Garderoben der Eishockeyvereine. 1973 wurde die Anlage im Zuge der Errichtung des Parkhauses mit einer Curlinghalle ergänzt. Die Überdachung des Hauptfeldes mit der markanten Holzkonstruktion stellte Mitte der Neunzigerjahre die letzte grössere bauliche Intervention dar.
Die Curlinghalle sowie die Kunsteisbahn im Thuner Grabengut wurden bis Ende 2014 durch verschiedene nicht städtische Organisationen mit grossem Engagement einzelner Sportbegeisterten betrieben. Die Einwohnergemeinde Thun, bis anhin Baurechtgeberin des gesamten Areals Grabengut, hat die sanierungsbedürftigen Anlagen per 1. Januar 2015 erworben (Heimfall).
Nach der Prüfung möglicher neuer Standorte für ein Eissportzentrum sowie Abklärungen zu verschiedenen Entwicklungsmöglichkeiten des Areals mit sportfremden Nutzungen, hat sich der Thuner Gemeinderat 2012 für die Variante einer Gesamtsanierung am bestehenden Standort (unter Beibehaltung der bestehenden baulichen Qualitäten, wie etwa die Dachkonstruktion) entschieden. Für die Bevölkerung von Thun bietet die zentrumsnahe Lage des öffentlichen Eislaufs eine besondere Qualität.
Ziel ist es, ein zeitgemässes, attraktives und identitätsstiftendes Eissportzentrum für alle zu schaffen. Im Jahr 2018 ging das Projekt «Polo» des Teams rund um das Luzerner Architekturbüro Marques als Sieger des Architekturwettbewerbs hervor. Nach der Projektierung beschloss der Stadtrat am 18. November 2021 den Kredit für den Investitionsanteil der Gesamtsanierung. Für die Realisierung bedarf es einer Überbauungsordnung mit geringfügiger Anpassung der Zone mit Planungspflicht ZPP X «Grabengut». Diese hat der Kanton Bern im Dezember 2021 bewilligt.
Projektbeschrieb
Das Siegerprojekt überzeugte die Jury sowohl städtebaulich wie auch architektonisch, funktional und wirtschaftlich. Es ermöglicht die dringend benötigte Erneuerung und Erweiterung der Infrastruktur und eine zukunftsorientierte, effiziente Weiterführung des Betriebs mit hohem Freizeitwert. Im Mittelpunkt der Gesamtsanierung stehen die Einhausung des Hauptfeldes, der komplette Ersatz und die Erweiterung der Sport-, Gastro- und Betriebsinfrastruktur sowie Attraktivierungsmassnahmen in der Umgebung. Eine Arena mit einer Publikumskapazität von 1’500 Plätzen, die für einzelne Anlässe auf 1’800 erweiterbar ist, wird das Herzstück der Anlage sein. Zudem bildet eine verglaste Eingangshalle vis à vis des aareseitig gelegenen öffentlichen Platzes das Gesicht des neuen Eissportzentrums
Die bestmögliche Nutzung der Anlage durch die Schulen und den öffentlichen Eislauf ist für die Stadt Thun auch künftig ein wichtiges Kriterium. Auf dem beleuchteten Aussenfeld ist Schlittschuhlaufen unter freiem Himmel weiterhin möglich. Dies entspricht gemäss einer Umfrage von 2017 den Bedürfnissen der Nutzenden. Die Anlage wird auch den energetischen Anforderungen der Energiestadt Thun gerecht. Vorgesehen sind eine konsequente Abwärmenutzung, die Dämmung der neuen Aussenhaut der Eishalle nach den Vorgaben von Minergie sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Seitenflügel. Die Interessengemeinschaft (IG) Eissportzentrum Grabengut, bestehend aus Thuner Eissportvereinen, unterstützt das Projekt.
Termine
| 13. Februar 2022 | |
| März 2023 | |
| November 2024 | |
Es ist vorgesehen, das Projekt in Etappen während zweier verlängerter Sommerpausen zu realisieren.
Planerteam
Architekt | Marques Architekten AG, Luzern |
Baumanagement | b+p baurealisation ag, Bern |
Bauingenieure | Conzett Bronzini Partner AG, Chur |
Indermühle Bauingenieure, Thun | |
Basler & Hofmann AG, Kriens | |
Elektroplanung | Amstein + Walthert AG, Bern |
HLKKS-Ingenieur | Amstein + Walthert AG, Bern |
Brandschutzplaner | Emch+Berger AG, Bern |