Die Primarschule Lerchenfeld ist sanierungsbedürftig. Zudem besteht aufgrund der zu erwartenden Quartierentwicklung sowie veränderter Normen und Unterrichtsformen (Lehrplan 21) dringender Bedarf an zusätzlichem, basisstufengerechtem Schulraum. Auch die Tagesschule muss vergrössert werden, um die steigende Nachfrage nach familien-externer Kinderbetreuung erfüllen zu können. Die Sanierung und die Erweiterung der Schulanlage im Lerchenfeld haben deshalb für den Thuner Gemeinderat höchste Priorität. Damit kann die Stadt dem Quartier flexiblen und modernen Schulraum für den langfristigen Bedarf bereitstellen. Im letzten Jahr gewann das Projekt Lern(t)räume den Architekturwettbewerb (vgl. Medienmitteilung vom 30.5.2023). Mit der Planung und Projektierung stehen nun die nächsten wichtigen Schritte an. Dafür beantragt der Gemeinderat dem Stadtrat einen Projektierungskredit von 2'151'000 Franken. Das Parlament entscheidet am 21. März darüber.

Das Projekt Lern(t)räume

Mit dem Projekt Lern(t)räume werden der schützenswerte Hauptbau mit Mittelbau und Turnhalle sorgfältig saniert. Dort sind künftig die Tagesschule sowie die Fach- und Sonderräume untergebracht. Aus der heutigen Turnhalle entsteht eine Aula. Es ist vorgesehen, den Holzpavillon zu erhalten und mit einem zweigeschossigen Holzneubau zu ergänzen für die Basisstufe. Im Rahmen der Projektierung überprüft die Stadt die Wirtschaftlichkeit des Erhalts des Holzpavillons. Das Containerprovisorium und der Modulbau, der heute die Tagesschule beheimatet, weichen dem zweiten Neubau. Er enthält die neue Doppelsporthalle Typ B, die dem Schulsport und den Vereinen dient. Über der Halle liegen die Unterrichtsräume der 3. bis 6. Klassen, Räume für die Schulleitung und Lehrpersonen, Bibliothek und Informatik.
Der bestehende grosszügige Grünraum auf dem Areal bleibt mehrheitlich erhalten. Es wird eine grösstmögliche Entsiegelung der Belagsflächen angestrebt. Die Frei- und Grünräume können ausserhalb des Schulbetriebs auch von der Quartierbevölkerung genutzt werden. Die Parkierung ist im Westen auf der neu erworbenen Parzelle angeordnet. Damit kann ein verkehrsfreier Schulbetrieb auf der Schulanlage geschaffen werden. Entsprechend der Gebäudeenergiestrategie der Stadt Thun wird eine Zertifizierung nach Minergie P Eco und dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) angestrebt.

Schulbetrieb während der Bauphase

Aktuell geht die Stadt von einer Realisierung in Etappen aus bei laufendem Schulbetrieb. Alternativ prüft sie, ob der Schulbetrieb ausgelagert werden kann. Es sind Verhandlungen im Gang mit dem Kanton bezüglich einer Miete des Gymnasiums Seefeld als Provisorium für die anstehenden Schulbauprojekte der Stadt. Da der Ausgang ungewiss ist, wird im Rahmen der weiteren Planung eine optimale Provisoriumslösung bei laufendem Schulbetrieb ausgearbeitet.
Die Schulleitung ist weiterhin in den Planungsprozess involviert. Um auch die Eltern und das Quartier einzubinden, führt die Stadt den regelmässigen Austausch mit Vertretenden des Leists und des Elternrats weiter.

2026 entscheidet die Stimmbevölkerung

Die Kosten für die Phase Planung und Projektierung belaufen sich auf 3'309'000 Franken. Der Investitionsanteil (65 Prozent) von 2'151’000 Franken liegt im Zuständigkeitsbereich des Stadtrates, die gebundene Ausgabe (35 Prozent) von 1'158'000 Franken in der Kompetenz des Gemeinderates. Die Kosten für die Realisierung des Projektes wurden anhand des Siegerprojekts auf rund 50.6 Mio. Franken (+/- 25 Prozent) geschätzt. Darin enthalten sind auch ein Provisorium vor Ort sowie Schutzplätze. Denn die Stadt prüft die Realisierung eines öffentlichen Schutzraumes auf der Schulanlage. Voraussichtlich im Jahr 2026 entscheidet das Stimmvolk über den Ausführungskredit. Die Realisierung (Ausführungsprojekt und Ausführung) erfolgt 2026 bis 2031. Terminablauf und Bezugstermin sind stark abhängig davon, ob eine Umsetzung bei laufendem Schulbetrieb erfolgt oder nicht.