Im Juli 2023 hatte eine knappe Mehrheit des Stadtrats den jährlichen Kredit von 188'000 Franken für den neuen Leistungsvertrag (2024-2027) mit der Café Bar Mokka zurückgewiesen. In der Folge verlängerte der Gemeinderat den aktuellen Vertrag um ein Jahr bis Ende 2024, um die Weiterführung des Betriebs sicherzustellen. In den vergangenen Monaten nahm die Stadt eine eingehende Überprüfung der Unterlagen vor und führte weitere Gespräche mit der Geschäftsleitung und dem Vereinsvorstand des Mokka. Zudem wurde auch eine Beitragskürzung geprüft. Eine Kürzung der Gelder hätte einschneidende Folgen für den Betrieb, wie den Verzicht auf Nachwuchsförderung, Verzicht auf Kooperationen und Lohnkürzungen bei der Geschäftsführung. Der Gemeinderat ist von der Qualität des Mokka und seiner Bedeutung für Thun überzeugt und will, dass die Institution mit derselben inhaltlichen Ausrichtung weitergeführt werden kann. Deshalb unterbreitet er dem Stadtrat am 2. Mai den neuen Leistungsvertrag 2025-2028 mit dem bisherigen jährlichen Verpflichtungskredit von 188'000 Franken.[1] Am Vertrag wurden einige Präzisierungen und Aktualisierungen vorgenommen. «Dieser Betrag ist gerechtfertigt. Thun will und braucht das Mokka. Das haben die zahlreichen Solidaritätsbekundungen in den vergangenen Monaten gezeigt», so Gemeinderätin Katharina Ali-Oesch.

Nachwuchsförderung und Kooperationen

Die Café Bar Mokka ist weit über die Region hinaus bekannt und eine bedeutende Plattform für lokale, regionale, nationale und internationale Kulturschaffende. Mit jährlich gut 100 Konzerten und anderen kulturellen Veranstaltungen präsentiert die Institution ein abwechslungsreiches Programm für Jugendliche, Familien und Erwachsene. Daneben ist das Mokka ein beliebter Ausgehort für Jugendliche aus Thun und der Region. Bei gleichbleibender Unterstützung durch die Stadt Thun kann die Institution weiterhin Kooperationen mit anderen Kulturveranstaltenden wie der Thuner Kulturnacht oder dem Kleinkunsttag gemäss Leistungsvertrag eingehen. Zudem bietet sie unbekannten, jungen und regionalen Musikerinnen, Musikern und Bands auch künftig eine Auftrittsplattform. Sie bleibt dadurch ein wichtiger Ort für Nachwuchsförderung und behält eines ihrer Alleinstellungsmerkmale.

Eigenleistungen und Optimierung

Der Vertrag schafft gegenseitige Verbindlichkeit und Transparenz und bietet der Institution Planungssicherheit. Die Café Bar Mokka hat ihre Betriebsstrukturen in den vergangenen Jahren laufend überprüft, professionalisiert und neu organisiert. «Die Geschäftsführer-Crew des Mokka und sein Vereinsvorstand sind sehr kooperativ und bestrebt, den Betrieb weiter zu optimieren und die Einnahmen zu erhöhen», betont Gemeinderätin Ali-Oesch.
 
Mittelfristig strebt der Gemeinderat die Aufnahme der Café Bar Mokka als regional bedeutende Kulturinstitution an, womit eine tripartite Finanzierung verbunden wäre (Kanton Bern, Standortgemeinde und Region). Die Aussicht auf eine tripartite Unterstützung ab 2029 ist für den Gemeinderat ein wesentlicher Grund, der gegen eine Beitragskürzung spricht. Denn damit würde der Gemeinderat den Spielraum im Hinblick auf eine mögliche tripartite Finanzierung einengen, was längerfristig sowohl für die Stadt als auch für das Mokka nachteilig wäre.
Die Café Bar Mokka ist fest verankert in Thun und belebt die Stadt mit ihrem vielfältigen Angebot. Der Gemeinderat ist von der Qualität der Institution und ihrer Bedeutung für Thun überzeugt. Nach eingehender Überprüfung beantragt er dem Stadtrat für den Leistungsvertrag 2025-2028 einen jährlichen Verpflichtungskredit im bisherigen Rahmen von 188'000 Franken.