Jahresrechnung 2023 mit solidem Ergebnis

23. April 2024
Die Rechnung der Stadt Thun schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 6,3 Millionen Franken. Hauptgründe für das positive Ergebnis sind tiefere Beiträge an die kantonalen Lastenausgleichssysteme, tiefere Sach- und Personalaufwände sowie höhere Steuereinnahmen. Der Überschuss dient als Vorfinanzierung für grosse anstehende Infrastrukturprojekte. Das Parlament befindet im Juni über die Rechnung.

Die Jahresrechnung der Stadt Thun schliesst gegenüber den budgetierten Werten generell positiv ab. Bei Ausgaben von 314,5 Mio. Franken und Einnahmen von 320,8 Mio. Franken weist die Erfolgsrechnung 2023 einen Ertragsüberschuss für den Gesamthaushalt von 6,3 Mio. Franken aus. Budgetiert war ein Defizit von 3,3 Mio. Franken. Das ist gegenüber dem Budget 2023 eine Verbesserung von 9,6 Mio. Franken. «Es freut mich, analog den Vorjahren ein so positives Ergebnis zu präsentieren», sagt Gemeinderätin Andrea de Meuron. Das bessere Ergebnis basiert auf generell tieferen Aufwendungen und höheren Erträgen gegenüber den Planwerten. Aufwandseitig betrifft dies Bereiche wie den Personalaufwand, Sach- und Betriebsaufwendungen, Transferaufwand oder Einlagen in Fonds und Spezialfinanzierungen. Auf der Ertragsseite tragen der Steuerertrag sowie der Finanzertrag wesentlich zum guten Ergebnis bei.

Steuererträge über den Erwartungen

Der gesamte Steuerertrag liegt mit netto 140,0 Mio. Franken um 6,9 Mio. Franken über dem Budgetwert 2023. Mit 106,7 Mio. Franken liegen die Steuern der natürlichen Personen um 0,7 Mio. Franken oder 0,7 % über dem Wert aus dem Budget 2023. Die Steuern der juristischen Personen fallen um 0,8 Mio. Franken höher aus, was einem Plus von 6,8 % entspricht. Hauptgrund der Ertragsverbesserung liegt bei den übrigen direkten Steuern (v.a. bei den aperiodischen Vermögensgewinnsteuern), welche um 5,1 Mio. Franken über dem Budgetwert 2023 liegen. Der Vergleich mit der Jahresrechnung 2022 relativiert das positive Ergebnis. Gegenüber der Vorjahresrechnung 2022 (141,2 Mio. Franken) fällt der Steuerertrag 2023 mit 140,0 Mio. Franken um 1,2 Mio. Franken tiefer aus.
 
Beiträge an Lastenausgleichssysteme unter Prognosewerten
Die Beiträge der Stadt Thun an die sechs Lastenausgleichssysteme zwischen dem Kanton Bern und den bernischen Gemeinden betragen total 63,7 Mio. Franken. Gegenüber dem Budget 2023 fallen diese Beiträge um 2,1 Mio. Franken tiefer aus. Insbesondere die Gemeindebeiträge an die Ergänzungsleistungen, an die Sozialhilfe und an den öffentlichen Verkehr tragen zum besseren Ergebnis bei. Da die Beiträge an die Lastenausgleichssysteme mit 63,7 Mio. Franken gleich hoch ausfallen wie in der Jahresrechnung 2022 und sich umgekehrt der gesamte Steuerertrag gegenüber der Vorjahresrechnung von 141,2 Mio. Franken auf 140,0 Mio. Franken reduziert hat, verringert sich entsprechend der Handlungsspielraum um 1,2 Mio. Franken.

Investitionen tiefer als geplant

Gegenüber den geplanten Nettoinvestitionen von 23,0 Mio. Franken fallen diese mit 13,2 Mio. Franken in der Investitionsrechnung um 9,4 Mio. Franken tiefer aus. Der Realisierungsgrad liegt entsprechend bei 57,4 %. Die Unterschreitung der geplanten Investitionstranchen 2023 verteilt sich auf tiefere Aufwendungen in den Bereichen Abwasseranlagen, Stadtplanung sowie Verkehrsanlagen und Gewässer. Den Nettoinvestitionen von 13,2 Mio. Franken steht eine Selbstfinanzierung aus der Erfolgsrechnung von 22,8 Mio. Franken gegenüber. Entsprechend beträgt der Finanzierungsüberschuss 9,6 Mio. Franken.

Stabile Finanzsituation als Grundlage für geplante Steuersenkung

In der Bilanz der Stadt Thun steht einem Finanzvermögen von 340,9 Mio. Franken ein Fremdkapital von 216,9 Mio. Franken gegenüber. Das Nettovermögen der Stadt Thun steigt somit gegenüber dem Vorjahr von 115 Mio. Franken auf 124 Mio. Franken an. In Verbindung mit den positiven Rechnungsergebnissen der letzten Jahre kann die Stadt Thun auf eine stabile und solide finanzielle Ausgangslage zurückgreifen. «Dank dem haushälterischen Umgang mit den öffentlichen Mitteln und einer vorsichtigen Finanzpolitik hat die Stadt Thun eine ausgezeichnete Finanzsituation», betont Gemeinderätin Andrea de Meuron. Der Stadtrat befindet am 13. Juni über die Rechnung.

Mit dem Legislaturziel «Thun wird steuerlich attraktiver und hat die Anziehungskraft als Standort für Wirtschaft und Wohnen gesteigert» plant der Gemeinderat mit dem Budget 2025 eine Senkung der ordentlichen Steueranlage. «Im Rahmen dieses Prozesses lässt sich der Gemeinderat weiterhin von einer konstanten und sorgfältigen Finanzpolitik leiten», so Gemeinderätin Andrea de Meuron. Die Verbesserung der Steuerattraktivität basiert auf einer langfristigen Strategie, welche nebst den Legislaturzielen unter anderem auch die zahlreich geplanten Infrastrukturvorhaben berücksichtigt. Dabei steht für den Gemeinderat die Weiterführung eines ausgeglichenen Finanzhaushalts im Fokus.

Andrea de Meuron und Stefan Christen
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Bild: Medienkonferenz Jahresrechnung 2023 (Foto: Patrick Liechti) Download 0 Bild: Medienkonferenz Jahresrechnung 2023 (Foto: Patrick Liechti)
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