Mit der neuen Überbauungsordnung (UeO) wird Planungssicherheit geschaffen und es werden die Arealerschliessung, die Baubereiche sowie deren Entwicklung geregelt. Gleichzeitig wird auf eine hohe Qualität bei den Bau- und Aussenräumen sowie in den Bereichen Mobilität und Nachhaltigkeit geachtet. Am 3. Juli 2025 entscheidet der Stadtrat über die neue Überbauungsordnung «Bostudenzelg Bläuerstrasse».

Positive Resonanz

Vom 22. November bis 23 Dezember 2024 lag die Überbauungsordnung öffentlich auf (vgl. Medienmitteilung vom 20. November 2024), dabei sind acht Einsprachen eingegangen. Die Einsprachen beziehen sich auf die Dimensionen oder Ausrichtung der Gebäude, betreffen aber auch Fragen der Mobilität. «Angesichts der Dimension des Projekts sind nur wenige Einsprachen eingegangen», hält Stadtpräsident Raphael Lanz fest. «Die Thuner Bevölkerung sieht in der Überbauung eine grosse Chance, das freut uns ausserordentlich.» Nach den geführten Einspracheverhandlungen hält der Gemeinderat am Projekt fest, wird jedoch gewisse Anliegen in den weiteren Prozessschritten berücksichtigen. So sollen im Rahmen der nachfolgenden Architekturwettbewerbe die maximalen Gebäudehöhen geprüft werden und die Fassaden attraktiv gestaltet werden. Die Auswirkungen des Verkehrs auf das Quartier werden nach der Realisierung beobachtet. Bei Bedarf können weitere Massnahmen getroffen werden. Diese befänden sich ausserhalb des Perimeters der Überbauungsordnung.

Ein neues lebendiges Wohnquartier mit Nutzungsmix

Geplant werden rund 600 neue Wohnungen für alle Bevölkerungsgruppen. Rund die Hälfte wird auf dem städtischen Grundstück als gemeinnütziger Wohnungsraum realisiert werden. Die Stadt vergibt dazu mindestens 80 Prozent der Wohnfläche im Baurecht und wählt hierfür im Sommer 2025 geeignete gemeinnützige Wohnbauträgerschaften aus. Die privaten Eigentümer planen auf ihrem Teil Miet- und Eigentumswohnungen. Damit leistet die Entwicklung Bostudenzelg einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Wohnstrategie 2030 und des Gegenvorschlags zur Thuner Wohn-Initiative.

Ergänzende Nutzungen wie ein Doppelkindergarten, Quartierräume sowie Flächen für Verkauf und Dienstleistungen unterstützen die Vernetzung mit dem Quartier und dessen Belebung. Die vorgesehene Überbauung orientiert sich am Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS), wird ressourcenschonend umgesetzt und überzeugt durch grosszügige Frei- und Grünräume sowie eine gute Einbindung ins bestehende Quartier.

Öffentlich zugänglicher Park zum Mitgestalten

Das Herzstück des neuen Quartiers bildet ein grosszügiger, öffentlich zugänglicher Park. Die zentrale Allmend verleiht dem Areal seine eigene Identität und soll zum Begegnungsort werden. Die Allmend ist autofrei und über einen begrünten Ring sowie naturnahe Aufenthaltsbereiche eng mit dem Quartier verbunden. Im weiteren Verfahren werden künftige Baurechtsnehmende, Anwohnende und Interessierte aktiv in die Entwicklung des Freiraums miteinbezogen.

Weiteres Vorgehen

Die Überbauungsordnung bildet die rechtliche Grundlage für die Entwicklung der Bostudenzelg. Im Verlauf des Jahres 2025 sollen die Baurechtsnehmenden bestimmt werden. Anschliessend werden im Rahmen von Wettbewerben die Projekte auf dem städtischen Land gemeinsam weiterentwickelt.  

Auf den Flächen der privaten Eigentümer Frutiger AG und Bernische Pensionskasse sind die ersten Bauarbeiten ab 2027 möglich. Auf städtischem Boden ist der Baustart voraussichtlich ab 2030 möglich.