Bostudenzelg

In der Bostudenzelg im Neufeldquartier soll ein attraktives, zukunftsgerichtetes Wohnquartier mit einem grosszügigen Park für alle Generationen und Gesellschaftsschichten entstehen. Mit dem Vorhaben können die Stadt Thun mit den lokalen Partnern (IG Bostuden) und privaten Investoren (Bernische Pensionskasse und Frutiger AG) dringend benötigten Wohnraum schaffen.

Das Areal Bostudenzelg ist eine Landreserve, die seit langem als Bauzone ausgewiesen ist. Das Areal an der Bubenberg- bzw. Bläuerstrasse umfasst ca. 45'000 m2 und gehört zu etwa gleichen Teilen der Stadt Thun und privaten Eigentümerschaften. Rund die Hälfte der Wohnungen soll durch die Stadt mit gemeinnützigen Wohnbauträgerinnen als gemeinnütziger und preisgünstiger Wohnbau realisiert werden. Die andere Hälfte soll auf dem privaten Grundstück entstehen und Miet- sowie Eigentumswohnungen umfassen. Damit sollen in den kommenden Jahren ca. 600 zeitgemässe Wohnungen entstehen.

 

Hochwertige Innenentwicklung

Für die Realisierung des Bauvorhabens bedarf es einer neuen zeitgemässen Überbauungsordnung. Diese wurde in einem mehrjährigen Prozess erarbeitet. Die Basis für die Überbauungsordnung „Bostudenzelg Bläuerstrasse“ bildet das Richtprojekt, welches als Sieger aus dem Ideenwettbewerb nach SIA 142 (2019) hervorging. Es setzt eine hochwertige Innenentwicklung bespielhaft um. Das Richtprojekt bildet auch die Grundlage für die weitere Entwicklung und Projektierung. Aspekten der Nachhaltigkeit sowie zukunftsgerichteter und umweltfreundlicher Mobilität werden grosse Beachtung geschenkt.

 

Wohnbaugenossenschaften als Entwicklungspartner:
von Thun für Thun

Die Stadt Thun will möglichst zeitnah das preisgünstige und gemeinnützige Wohnungsangebot in Thun erweitern. Aus diesem Grund vergibt die Stadt auf ihrem Grundeigentum Baurechte an Wohnbaugenossenschaften und Institutionen. Als Partnerin für die Entwicklung hat die Stadt die IG Bostuden gewählt. Bei der IG Bostuden handelt es sich um einen Zusammenschluss aus fünf in Thun und in der Region verankerten Wohnbaugenossenschaft (Wohnbaugenossenschaft Alpenblick, Baugenossenschaft Brünnen-Eichholz, Bau- und Wohngenossenschaft Nünenen, Wohnbaugenossenschaft Schwäbis, Wohnbaugenossenschaft Wendelsee Thun), zwei zu diesem Zweck neu gegründeten Genossenschaften (Wohnbaugenossenschaft Zukunft Wohnen und Baugenossenschaft Wohnwerk Futura), sowie drei sozial orientierte Institutionen und Organisationen (Stiftungen Arche und SILEA sowie «UND Generationentandem»).

 

Vielfältiges Wohnangebot mit ergänzenden Nutzungen

Die Baubereiche bieten grossen Spielraum für verschiedene Wohn- und Lebensformen. Als Hauptnutzung steht ein vielfältiges und gesellschaftlich durchmischtes Wohnen im Vordergrund. Ergänzt wird das Wohnangebot durch andere Infrastrukturen, wie einen Doppelkindergarten, ein Quartierzentrum, Räume für allgemeine oder gemeinschaftliche Nutzungen und weitere unterstützende Dienstleistungen der sozial orientierten Institutionen wie zum Beispiel integrierte Arbeitsmöglichkeiten sowie unterstützende Angebote im Bereich Wohnen.  Die Erdgeschosse werden mit quartierbezogenen Nutzungen belebt: kleine Verkaufsläden, ein Café oder Bistro, Räume für gemeinschaftliche Aktivitäten. Diese Funktionen ergänzen das bestehende Angebot, stärken das Zusammenleben und beleben die öffentlichen Quartierplätze.

 

Öffentlich zugänglicher Park

Das Wohnprojekt legt einen hohen Stellenwert auf die Integration in die umliegenden Quartiere und schafft einen Mehrwert für alle. Herzstück ist ein grosszügiger, öffentlich zugänglicher Park, um den sich die Gebäude ringförmig anordnen. Damit wird der Austausch zwischen den Quartierbewohnenden und die Identifikation mit dem Ort gefördert.

 

Bevölkerungsbeteiligung im weiteren Planungsverlauf

Der Eigentümerschaft ist der Einbezug der Bevölkerung, insbesondere der Quartierbevölkerung und weiterer Interessegruppen, ein grosses Anliegen. Neben den erfolgten formellen Partizipationsformaten (Mitwirkung und öffentliche Auflage) kann sich die Bevölkerung insbesondere bei der Entwicklung der Aussenräume einbringen. Die Quartierbewohner, zukünftige Anwohnende und weitere Interessengruppen werden aktiv einbezogen. Bereits während der Bauzeit sollen Zwischennutzungen und Bespielungen der gemeinschaftlichen Räume stattfinden.

 

Projektstand

Der Stadtrat stimmte der Überbauungsordnung «Bostudenzelg Bläuerstrasse» an seiner Sitzung vom 3. Juli 2025 mit 37 zu 1 Stimmen zu. Gegen diesen Beschluss wurde das Referendum ergriffen.

Aufgrund des eingereichten Referendums kommt es voraussichtlich zu Verzögerungen beim Zeitplan. Ursprünglich war mit der Genehmigung der Überbauungsordnung 2026 zu rechnen, der Baustart der ersten Etappe (privater Bereich) hätte im Jahr 2027 erfolgen sollen. Die geplanten Architekturwettbewerbe sowie die Vergabe der Baurechte werden sich entsprechend ebenfalls verzögern.

 

Dokumente

Weitere Dokumente: