Stadt plant neuen Stützpunkt für Schutz und Rettung im Westquartier

23. Mai 2024
An der Mittleren Strasse soll der neue zentrale Stützpunkt für die Thuner Feuerwehr, den Zivilschutz und den Rettungsdienst der Spital STS AG entstehen. Die Stadt konnte die 6500 m2 grosse Parzelle von einer privaten Eigentümerschaft erwerben. Im Herbst 2024 befindet die Thuner Stimmbevölkerung über das Vorhaben.

Die Organisation Schutz und Rettung Thun, bestehend aus Feuerwehr und Zivilschutz, ist heute auf fünf Liegenschaften dezentral verteilt untergebracht. Der Hauptstützpunkt der Feuerwehr befindet sich am Frohsinnweg 5. Die bestehenden Flächen und Räume entsprechen nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen bezüglich der Arbeitsabläufe und der Sicherheit. Zudem wird die Lage mitten im Wohnquartier für die Feuerwehr zusehends herausfordernd. Deshalb will die Stadt alles an einem Ort zentralisieren. Der neue zentrale Stützpunkt soll an der Mittleren Strasse im Westquartier entstehen. Die Stadt konnte die 6500 m2 grosse Parzelle auf dem Areal Waldmeier (Reitstall Ben Hur) von der privaten Eigentümerschaft für 6 Millionen Franken erwerben. Der Kaufvertrag für die Teilfläche des Grundstücks Thun 1 Gbbl. Nr. 859 wurde vorbehältlich der Zustimmung der Thuner Stimmbevölkerung abgeschlossen. Im Herbst 2024 kommt es zur Volksabstimmung.

Optimaler neuer Sicherheits- und Rettungsstützpunkt

Die Suche nach einem geeigneten neuen Standort gestaltete sich aufgrund der Anforderungen und des relativ hohen Bedarfs an Grundfläche relativ schwierig. Die Stadt prüfte in den letzten Jahren rund 20 mögliche Standorte, die aufgrund von Eigentumsverhältnissen, baurechtlichen Hürden (Zone) oder der Verkehrssituation schliesslich nicht in Frage kamen. Zuletzt blieb der Parkplatz der MUR-Halle als Option für den Stützpunkt für Schutz und Rettung. Eine Machbarkeitsstudie zeigte auf, dass die Realisierung dort zwar möglich, aber aufgrund diverser Abhängigkeiten nicht ideal wäre (Wegzug Abfallsammelhof, Bedürfnisse Thun Expo, kein Entwicklungspotential, nicht optimale Verkehrssituation). In der Folge entschied sich der Gemeinderat für das Areal an der Mittleren Strasse/Rütlistrasse. Dieses befindet sich in der Zona A (Arbeiten) und eignet sich auch aufgrund der Lage, der Grösse, der guten Erreichbarkeit sowie des direkten Anschlusses an Hauptverkehrsachsen und die Autobahn optimal für den neuen Sicherheits- und Rettungsstützpunkt. «Uns bietet sich hier eine einzigartige Möglichkeit. Und wir können damit längerfristig den Erhalt der für uns wichtigen und kostengünstigen Milizstruktur bei der Feuerwehr sichern», betont Gemeinderätin Eveline Salzmann. 

Ein Standort, vier Organisationen

Nebst Schutz und Rettung finden am künftigen Standort auch das regionale Führungsorgan Thun plus (RFO Thun plus) sowie der Rettungsdienst der Spital STS AG Platz. Denn auch der Rettungsdienst sucht seit mehreren Jahren einen geeigneten neuen Standort. Die vier Rettungs- und Sicherheitsorganisationen ergänzen sich optimal und stehen oft bei der Bewältigung von Ereignissen zusammen im Einsatz. Die Organisationen haben teilweise gleiche oder gut zu vereinbarende Ansprüche an Infrastruktur und Logistik. So können am gemeinsamen Standort Synergien genutzt werden. 

Machbarkeitsstudie und Abstimmung 

In einem nächsten Schritt wird die Stadt eine Machbarkeitsstudie für den neuen Stützpunkt durchführen, um die verschiedenen Elemente der Realisierbarkeit im Detail zu prüfen (Kosten, Verkehr usw.). Für den Erwerb des Landes (Bewilligung des Verpflichtungskredits) bereitet die Stadt zudem ein Stadtratsgeschäft vor. Im Herbst soll die Stimmbevölkerung darüber befinden. 
Nach der Realisierung des Neubaus für Schutz und Rettung kann die Stadt das bisherige Hauptgebäude der Feuerwehr am Frohsinnweg 5 freispielen und nach einer Umzonung für den Neubau von Wohnungen und Gewerbe nutzen. Ebenso am Standort an der Gurnigelstrasse 20 sollen Wohnungen entstehen. 

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