Die Stadt Thun optimiert die Fussgängerquerung beim Bahnhof Thun

7. Juli 2025
An der Fussgängerquerung beim Bahnhof Thun – zwischen der SBB-Personenunterführung und dem Valentini-Gebäude – kam es in der Vergangenheit wiederholt zu heiklen Situationen oder sogar Unfällen zwischen Fahrzeugen und Fussgängerinnen und Fussgängern. Um die Sicherheit zu erhöhen, trifft die Stadt gemeinsam mit der SBB Massnahmen.

Die Situation rund um die Fussgängerquerung zwischen der SBB-Passerelle und dem Valentini-Gebäude, wo sich die STI und BLS-Verkaufsstelle befinden, ist anspruchsvoll: Zahlreiche Fussgängerinnen und Fussgänger treffen auf Autos, Busse und Velos, zudem befinden sich im nahen Umfeld Taxis, Auslademöglichkeiten am Bahnhof, Schalter des öffentlichen Verkehrs und die Schiffländte.

Die Querung ist für die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmenden problematisch. Fussgängerinnen und Fussgänger müssen ohne Vortritt und ohne Schutzinfrastruktur drei Fahrstreifen überqueren. Der Fussgängerbereich überschneidet sich mit den Kiss-and-Ride-Parkfeldern und der Lastwagen-Anlieferung. Der fahrende Verkehr muss den Vortritt gegenüber dem starken Fussgängerstrom teilweise erzwingen, um überhaupt vorwärtszukommen. Der Linienbusverkehr verliert im entstehenden Rückstau oft Reisezeit.

Im Projekt ESP Bahnhof Thun wird das Bahnhofumfeld langfristig geplant, Massnahmen werden in einigen Jahren umgesetzt. «Da der Handlungsdruck hoch ist, hat die Stadt Massnahmen prüfen lassen, welche zeitnah umgesetzt werden können», sagt Gemeinderat Reto Schertenleib, Direktionsvorsteher Bau und Liegenschaften der Stadt Thun.
 
Weniger Fahrstreifen und Markierungen
Kern der Massnahmen ist ein Abbau von einem Fahrstreifen im Bereich der Fussgängerquerung von heute drei auf künftig zwei Fahrstreifen. Zwischen den beiden Fahrstreifen wird neu eine Querungshilfe für die Fussgängerinnen und Fussgänger eingerichtet. Die Sicherheit wird mit Bodenmarkierungen erhöht.

Die heute ungünstig gelegene Haltestelle der Buslinie 1 wird zur Schiffländte Nr. 1 verschoben. Mit einer neuen Lichtsignalanlage wird der Busverkehr im Falle von Rückstau priorisiert. Sie nimmt den Betrieb im Herbst 2025 auf, wenn die zurzeit gesperrte Seestrasse wieder offen ist.

Vorerst ein Testbetrieb

Da in diesem komplexen Umfeld schwierig vorherzusehen ist, ob die Massnahmen wirken oder auch unerwünschte Folgen haben, setzt die Stadt sie zunächst im Rahmen eines Testbetriebs um. Dieser wird von einer Wirkungsanalyse begleitet. Die Investitionskosten für das Projekt belaufen sich auf 149'000 Franken.

Ausführung ab Mitte Juli 2025

Die Anpassungen erfolgen ab 14. Juli 2025. Der Bereich der Baustelle kann von Fahrzeugen und Fussgängerinnen und Fussgängern jederzeit passiert werden. Es kann kurzzeitig zu Verkehrsbehinderungen und Wartezeiten für Fahrzeuge und Pendlerinnen und Pendler kommen. Bei günstigem Wetter sind die Hauptarbeiten voraussichtlich bis Ende August 2025 abgeschlossen.

SBB hat ebenfalls reagiert

Die SBB hat im Juni 2025 auf ihrem Grundstück ebenfalls Massnahmen umgesetzt, die wesentlich zur Verbesserung der Gesamtsituation beitragen. Die Anlieferung des Bahnhofes wurde neu organisiert, und die Kiss-and-Ride-Parkfelder wurden in Richtung Süden (näher zur Veloabstellanlage «Stückgut Süd») verschoben. Die SBB hat ausserdem die Taxi-Stellplätze und die Zufahrt zum SBB-Park-and-Rail neu angeordnet.

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