Hindernisfrei in Thun
Der einfache Zugang zu Informationen, Dienstleistungen und Orten ermöglicht es Menschen mit und ohne Behinderung, sich zu beteiligen. Zudem erhöht es die Chancengleichheit. Beides ist eine wesentliche Voraussetzung für ein gutes Leben. Für Menschen mit Behinderung und ältere Menschen ist dieser Zugang durch Hindernisse erschwert oder gar verunmöglicht. Thun setzt sich dafür ein, diese Hindernisse abzubauen.
Hindernisfreie Bushaltestellen
Das Behindertengleichstellungsgesetz (BehiG) gibt vor, Einrichtungen und Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs behindertengerecht zu gestalten. Anpassungen sind vorzunehmen, wenn der zu erwartende Nutzen für Menschen mit Behinderung in einem angemessenen Verhältnis insbesondere zum wirtschaftlichen Aufwand, zu Interessen des Umweltschutzes, des Natur- und Heimatschutzes oder zu Anliegen der Verkehrs- und Betriebssicherheit steht (Grundsatz der Verhältnismässigkeit, Art. 11 BehiG). Das Tiefbauamt der Stadt Thun gestaltet als Strasseneigentümer die Haltekanten verhältnismässig behindertengerecht, wenn möglich hindernisfrei. Sie verändert die Einstiegshöhen und gleicht die Haltestellen dem umgrenzenden Terrain an. Mehrere Standorte wurden bereits realisiert, etwa die Bushaltekanten im Quartier Lerchenfeld, an der Tellstrasse oder beim Schorenfriedhof. Weitere werden folgen.
Leitlinien und Aufmerksamkeitsfelder
Als die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) 2017 das Bahnhofgebäude mit Leitlinien versah, weitete die Stadt Thun das Leitliniensystem auf den Bahnhofplatz aus. Damit wurde die Sicherheit für benachteiligte Passantinnen und Passanten erhöht und die Orientierung erleichtert. Auch in den Begegnungszonen im Zentrum schuf die Stadt Thun an mehreren Standorten mittels Aufmerksamkeitsfeldern sichere Querungspunkte.
Barrierefreie Information auf thun.ch
Die Stadt Thun legt Wert auf einen hindernisfreien Zugang zur städtischen Webseite. Via Navigationspunkt oder eine automatische Weiche für sogenannte Screenreader können die Inhalte barrierefrei dargestellt werden, so dass sich Sehbehinderte und motorisch beeinträchtige Menschen besser zurechtfinden. Mit einer laufenden Anpassung an die internationalen und nationalen Richtlinien stellt die Stadt die Zugänglichkeit zu Webinhalten auch künftig sicher.
Netzwerk «Hindernisfrei in Thun»
Seit 2020 arbeitet die Stadt Thun mit dem interdisziplinären Netzwerk «Hindernisfrei in Thun». Unter der Leitung von Brigitte Tschanz, Sektion Bern und Berner Oberland des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbands (SBV), treffen sich die Organisationen des Behindertenwesens, die Verwaltung sowie Betroffene aus Thun. Auch Gemeinderätin Eveline Salzmann, Vorsteherin Direktion Sicherheit und Soziales, nimmt an den Treffen teil. Hier finden Sie eine Übersicht der Mitglieder.
Mit ihrem Engagement im Netzwerk tragen die Mitglieder zur Inklusion bei. Ziel ist es, den Alltag von Menschen mit Beeinträchtigungen durch einfache und konkret umsetzbare Massnahmen zu erleichtern. Das Netzwerk orientiert sich wesentlich an der UNO-Behindertenrechtskonvention und am Ziel 11 der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.
Die Netzwerkgruppe wirkt aktuell in Thun, eine Ausdehnung auf weitere Regionen im Berner Oberland ist in den nächsten Jahren vorstellbar. Interessierte Gemeinden wenden sich an Brigitte Tschanz.
Kontakt
Brigitte Tschanz
Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband (SBV), Sektionen Bern und Berner Oberland
Leitung Netzwerk Hindernisfrei in Thun
079 284 79 90
brigitte.tschanz@sbv-fsa.ch
Vorgehen bei Anliegen
- In erster Linie über die Behindertenorganisationen. Wenn eine direkte Erledigung dort nicht möglich ist, via Behindertenorganisationen zu Brigitte Tschanz. Sie macht anschliessend die Triage.
- Bei Themen, die verschiedene Beeinträchtigungen betreffen, über Brigitte Tschanz zur Triage
- Die Behindertenorganisationen können in Absprache mit Brigitte Tschanz Themen in die Sitzungen der Netzwerkgruppe «Hindernisfrei in Thun» einbringen.
- Brigitte Tschanz bringt die Anliegen laufend oder via Netzwerktreffen bei der Stadt Thun ein.