Stadtquartier Bahnhof Thun: Charrette-Schlusspunkt ist gesetzt

30. August 2022
An der Schlussveranstaltung der Charrette präsentierten die drei Teams ihre Visionen für die Entwicklung des Stadtquartiers Bahnhof Thun. Daraus erarbeitet die Stadt Thun gemeinsam mit der Grundeigentümerschaft im nächsten Schritt die Synthese als Grundlage für die weitere Planung.

Gemeinsam mit der Grundeigentümerschaft und der Bevölkerung will der Gemeinderat für die Entwicklung des Stadtquartiers Bahnhof Thun eine breit abgestützte und tragfähige Lösung finden. Zur Erreichung dieses Ziels wandte die Stadt mit der Charrette eine spezielle, ergebnisoffene und dynamische Planungsmethode an. Drei interdisziplinäre Teams entwickelten im Dialog mit Expertinnen, Grundeigentümern und Interessenvertretenden Vorschläge und Visionen zum künftigen Stadtquartier Bahnhof Thun bezüglich der Mobilität, des Städtebaus und der Freiräume. Gemeinsam erarbeiteten sie kurz- bis langfristige Szenarien, die aufzeigen, was der Bahnhofsraum in Zukunft leisten kann und soll. «Die erstmals angewandte Charrette-Methode stiess auf Zuspruch. Im Laufe des Prozesses wuchs das gemeinsame Verständnis für die vielen Herausforderungen und möglichen Lösungsansätze. In einer sehr konstruktiven Atmosphäre entstanden neue Ideen, die wieder verworfen, justiert, geschärft oder weiter vertieft wurden», so Stadtpräsident Raphael Lanz. An der Charrette-Schlussveranstaltung vom 30. August präsentierten die drei Teams den rund 50 Teilnehmenden in der Stadthalle ihre Vision, ihr Gesamtbild. In Szenarien zeigten sie auf, wie das Quartier städtebaulich, räumlich und bezüglich des Verkehrs gestaltet werden kann und sich dies in Etappen umsetzen lässt.

Optimierung und Neugestaltung des Bahnhofplatzes

Als eine der drängendsten Herausforderungen bestätigte sich für alle Teams die Umgestaltung und Attraktivierung des Bahnhofplatzes, die betriebliche Optimierung und behindertengerechte Umgestaltung des Busbahnhofs. Dafür erachten alle drei Teams eine Erweiterung Richtung Rosenau und teilweise auf die Südseite des Bahnhofs als unabdingbar. Sie sind sich auch einig, dass der Bahnhofplatz als Ankunftsort übersichtlicher und einladender gestaltet werden muss. In diesem Sinn sollen auch Möglichkeiten zur Entflechtung des Verkehrs vertieft geprüft werden, wie zum Beispiel die betriebliche Optimierung des Busverkehrs mit Fliesskanten, die dezentrale Anordnung von Haltekanten oder die Schliessung der Seestrasse für den Durchgangsverkehr. Dies führte zu einer Verbesserung der Verkehrssituation in der Innenstadt, unter anderem zu einer Entlastung des Maulbeerkreisels.

Öffentliche Freiräume im Gebiet Rosenau/Scherzligen

Die Neugestaltung des Bahnhofsplatzes bildet zugleich den städtebaulichen Auftakt und Impuls für eine schrittweise, sorgfältige Entwicklung des Gebiets Rosenau/Scherzligen. Dieses soll von der Erschliessung und den öffentlichen Freiräumen heraus entwickelt werden. Entsprechend gross ist die Bedeutung des Uferbereichs und bestehender Qualitäten. Die Freiräume am Wasser könnten mit einer grosszügig ausgestalteten Promenade vom Bahnhof bis zum heutigen Kiesverlad erschlossen werden. Alle drei Teams schlugen zudem Querverbindungen über die Gleise und über die Aare vor, um das Gebiet Rosenau/Scherzligen, aber auch die umliegenden Quartiere optimal für den Langsamverkehr zu erschliessen und zu vernetzen. Die Ideen der Teams hierzu sind unterschiedlich und reichen von einer Fähre über ein Hebebrücke bis hin zu einer schwimmenden Pontonbrücke.

Städtebauliches Grundgerüst für Rosenau/Scherzligen

Für das Gebiet Rosenau/Scherzligen als «neuen» Stadtteil entwickelten die drei Teams, ausgehend von der Erschliessung und dem Freiraum, solide städtebauliche Grundgerüste. Sie definierten mögliche Baufelder, konkrete Erschliessungen, Freiräume und loteten mögliche Gebäudehöhen und Bebauungsdichten aus. Betreffend der Nutzungen tendierten die Teams – in aller Unterschiedlichkeit – zu einer groben Unterteilung des Gebiets. In der Nähe des Bahnhofs sehen sie öffentliche Nutzungen mit hoher Publikumsorientierung vor, im mittleren Bereich vielfältige, gemischte Nutzungen und im süd-östlichen Bereich (Kohleweiher) legen sie einen Fokus auf das Wohnen.

Synthese als nächster Schritt

Mit dem dritten Workshop endet die Arbeit der Teams und die Charrette ist abgeschlossen. Basierend auf den Vorschlägen und Visionen aus der Charrette erarbeitet die Stadt Thun im nächsten Schritt gemeinsam mit der Grundeigentümerschaft und den Interessevertretenden eine Synthese in Form eines konsolidierten Leistbildes. Parallel dazu werden die Charrette-Resultate aufgearbeitet und die Szenarien auf ihre Machbarkeit hin geprüft. Das finalisierte Leistbild bildet die Grundlage für die weiterführende Planung der Stadt und der Grundeigentümerschaft.

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