Die Stadt Thun soll 2023 ein Jugendparlament erhalten
Am 16. Februar 2022 reichten 45 Thuner Jugendliche ein Jugendpostulat ein. Sie baten den Gemeinderat zu prüfen, ob und unter welchen Bedingungen in Thun ein Jugendparlament eingesetzt werden kann. Der Stadtrat nahm das Postulat im Frühling einstimmig an. Auch der Gemeinderat unterstützt die Idee und kommt dem Wunsch der jungen Thunerinnen und Thuner nach: 2023 soll Thun ein Jugendparlament erhalten. «Der Gemeinderat begrüsst das Engagement der Jugendlichen und will ihre politische Beteiligung weiter stärken. Wir sind überzeugt, dass wir den jungen Thunerinnen und Thunern mit dem Jugendparlament eine gute Plattform bieten können, um sich Gehör zu verschaffen», so Stadtpräsident Raphael Lanz.
Auf Thun zugeschnittenes Jugendparlament
Die unter der Leitung des Stadtschreibers Bruno Huwyler Müller eingesetzte Arbeitsgruppe kommt klar zum Schluss, dass der Schaffung eines Jugendparlaments weder praktische noch politische Hindernisse im Weg stehen. In der Arbeitsgruppe waren nebst Fachleuten der Stadtverwaltung auch Urheberinnen und Urheber des Jugendpostulats sowie Mitglieder des Jugendparlaments des Kantons Bern und des Dachverbands Schweizer Jugendparlamente DSJ vertreten. Die konkrete Ausgestaltung des Jugendparlaments soll auf die Stadt Thun zugeschnitten sein. Die Arbeitsgruppe empfiehlt ein schlankes Reglement, das die Rahmenbedingungen bezüglich Organisation, Rechte, Pflichten, Finanzierung und Zusammenarbeit mit der Stadt Thun festhält, den Jugendlichen jedoch eine weitgehende Autonomie in Bezug auf die Selbstorganisation einräumt.
Auftrag des Gemeinderates zur Ausarbeitung eines Reglements
Gestützt auf die Arbeiten der Arbeitsgruppe erteilte der Gemeinderat der Stadtkanzlei den Auftrag, ein Reglement auszuarbeiten und die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Ziel ist es, dass die erste Sitzung des Jugendparlaments am 15. September 2023 (Tag der Demokratie) stattfinden kann.
Einbezug der Jugend für Gemeinderat wichtig
Der Gemeinderat hat in den letzten Jahren immer wieder Schritte unternommen, um die politische Partizipation und die politische Bildung zu stärken und mit den Thuner Jugendlichen in einen Dialog zu treten (z.B. Jugend-Zukunftstage 2012 und 2016, Einführung Abstimmungshilfe Easyvote, Einführung des Jugendvorstosses, Stadtratssitzung vom 22. Oktober 2015 im Gymnasium unter dem Motto «Politik geht zur Jugend», Legislaturziel 12 der Legislatur 2015-2018 mit den zwei Massnahmen «Politische Bildung stärken» und «Jugend-Zukunftstag durchführen», UNICEF-Zertifikat «Kinderfreundliche Gemeinde» 2018 und 2022, partizipativer Prozess für die Erarbeitung eines Kinder- und Jugendleitbildes 2022). Gestützt auf eine Eigeninitiative der Thuner Jugend soll nun ein Jugendparlament geschaffen werden.