Verkehr steuern, vorwärtskommen

4. Juni 2025
Der Strassenraum in der Region Thun ist begrenzt, insbesondere in den Stosszeiten ist die Verkehrsbelastung in der Innenstadt hoch. Mit einem Verkehrsmanagement will die Stadt den Verkehr künftig gezielter lenken und die bestehende Infrastruktur optimal nutzen.

Zur Entlastung des Verkehrs haben der Kanton, die Gemeinden und die Stadt Thun schon viel unternommen: Bypass Thun Nord, Autobahnzubringer in Steffisburg, Busbevorzugung, Einbahnregimes und Ausbau des Busangebots. Trotzdem bleibt die Verkehrsbelastung in der Region eine Herausforderung und der öffentliche Verkehr kann seine Fahrpläne nicht einhalten. «Zur Verbesserung der heutigen Situation und im Hinblick auf das zukünftig weiterwachsende Verkehrsaufkommen sind weitere Massnahmen notwendig», sagt Gemeinderat Reto Schertenleib, Direktionsvorsteher Bau und Liegenschaften. Deshalb haben der Kanton Bern, der Entwicklungsraum Thun (ERT) sowie Thun, Steffisburg und Heimberg das Konzept Verkehrsmanagement vorangetrieben.

50 Massnahmen in drei Etappen

Das Verkehrsmanagement umfasst 50 Massnahmen, welche in drei Etappen von 2028 bis 2039 umgesetzt werden sollen. Die erste Etappe fokussiert auf den Verkehrsfluss um die Innenstadt Thun. Die zweite Etappe umfasst Massnahmen auf wichtigen Verkehrsachsen in der Stadt und der Region. Die dritte Etappe konzentriert sich auf Massnahmen mit lokalen Auswirkungen. Erst wenn alle Massnahmen gesamthaft umgesetzt werden, entfalten sie ihre volle Wirkung. Ziel ist es, den Verkehr in Thun so zu steuern, dass er stetig fliesst, Reisezeiten für alle Verkehrsteilnehmenden berechenbarer sind, Busfahrpläne verlässlicher sind, die Spitzenbelastungen im innerstädtischen Strassennetz reduziert werden und Ausweichverkehr in die Quartiere vermieden wird.

Geplante Massnahmen

Die geplanten Massnahmen umfassen Dosierungen mit Buspriorisierungen und Steuerungen auf allen Zufahrtsstrecken der Innenstadt, wie zum Beispiel auf der Bernstrasse, der Allmendstrasse oder der Thunstrasse. Damit wird ein geschlossener Dosierungsring um die Innenstadt erreicht. Damit der Verkehr nicht ausweicht, sind Massnahmen zum Schutz der Quartiere vorgesehen. So sollen Einbahnregimes und dynamische Sperren eingeführt werden. Eine Verstetigung des Verkehrs soll mit einer Temporeduktion auf 30 km/h auf dem Innenstadtring erreicht werden. Diese Massnahme führt ausserdem zu einer Reduktion von Luft- und Lärmbelastungen sowie zu einer besseren Aufenthaltsqualität in der Stadt.

Auch in den Aussenquartieren sind Massnahmen geplant: So soll beispielsweise mit einer zusätzlichen Rechtsabbiegespur beim Knoten Allmendstrasse/ General-Wille-Strasse die Leistungsfähigkeit stadtauswärts erhöht werden. «Das Verkehrsmanagement löst nicht alle Herausforderungen in der Region Thun», sagt Gemeinderat Reto Schertenleib, «aber es ist ein guter Schritt in die richtige Richtung und ermöglicht, dass sich der Verkehr auch in Zukunft bewältigen lässt.»

Weiteres Vorgehen

Der Entwicklungsraum Thun reicht alle vier Jahre ein Agglomerationsprogramm beim Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) ein, um finanzielle Unterstützung für Verkehrsprojekte zu erhalten. Das aktuelle Programm, eingereicht im Mai 2025, umfasst die erste Etappe des Verkehrsmanagements für den Zeitraum 2028 bis 2031. Das nächste Programm mit weiteren 16 Massnahmen ist bereits in Planung und wird 2029 eingereicht.


Broschüre Verkehrsmanagement
Detaillierte Informationen sind unter thun.ch/verkehrsmanagement aufgeschaltet. Dort findet sich auch eine Broschüre zum Verkehrsmanagement.

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